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Autor: timbo

Gottesdienst auf Bierbänken


Pfarrverband trifft sich in Aldersbach – Programm bis in den Nachmittag

Aldersbach. Letzten Sonntag durften viele Gläubige einen Gottesdienst der besonderen Art erleben. Zwei Mal im Jahr findet im Pfarrverband Aldersbach ein Pfarrverbandsgottesdienst statt. Dieses Mal war die Pfarrei Aldersbach an der Reihe. Bei schönstem Sommerwetter wurden im Halbrund Bierbänke vor der Pfarrkirche aufgestellt. Im kühlen Schatten der mächtigen Kirche fanden viele Gottesdienstbesucher ihren Platz und konnten dem von Pfarrer Sebastian Wild und Kaplan Antony zelebrierten Gottesdienst beiwohnen. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Chor Canto Allegro unter Leitung von Viktoria Himsl, der es mit seinen schwungvollen Melodien schaffte, dass nicht wenige Gottesdienstbesucher mit den Füßen mitwippten. Anschließend hatte der Pfarrgemeinderat nach einer zweijährigen Coronapause zum Pfarrfest unter die nur einen Steinwurf von der Kirche entfernt liegenden Kastanien eingeladen. Das Pfarrgemeinderatsteam sorgte, kräftig unterstützt von Kirchenverwaltung und Ministranten, für das leibliche Wohl ihrer Gäste. Kaffee und Kuchen erhielten die Gäste im nahe gelegenen Asamcafé. Auch die kleinen Besucher hatten ihren Spaß. Ein Aldersbacher Geschäftsmann hatte eine Hüpfburg spendiert, die fleißig genutzt wurde und zudem konnte, wer wollte, sich schminken lassen. Im Schatten verweilten die Gäste, zur großen Freude des Pfarrgemeinderats, den ganzen Nachmittag, sodass dieser Tag ein großer Erfolg wurde. Der Reinerlös der Veranstaltung wird für die Renovierung der Kirche verwendet. Das dieser nicht zu knapp ausfällt, dafür sorgen unter anderem die beiden ortsansässigen Bäckereien und ein Aldersbacher Gastronom mit ihren großzügigen Spenden.

Der Himmel unterwegs

Aldersbach.

„Was feiert ihr eigentlich an Fronleichnam?“ Die Frage bekommen Katholiken oft zu hören und die meisten Fragenden denken dabei an etwas wie Tod und Leiche. Das liegt an dem Wort, das aus dem Mittelhochdeutschen stammt und sich aus „vrone licham“ zusammensetzt und mit „des Herren Leib“ übersetzt werden kann. Mit der Leiche Jesu hat das Fest aber nichts zu tun, sondern die Gläubigen feiern die Einsetzung der Eucharistie, also der Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu. Papst Urban führte das Fest im Jahr 1264 ein und seit dem 15. Jahrhundert hat sich der Brauch etabliert, Blumen auf dem Prozessionsweg zu streuen. Eigentlich wäre wegen des „Letzten Abendmahls“ hierfür der Gründonnerstag der geeignetere Zeitpunkt. Doch da zu der stillen Karwoche keine fröhlichen und farbenfrohen Prozessionen passen, wählte man als Datum den zweiten Donnerstag nach Pfingsten. Dabei trägt ein Geistlicher den Leib Christi in Form der gewandelten Hostie, die sich in einer Monstranz befindet durch Straßen oder Felder, überdacht von einem Stoffbaldachin, dem sogenannten „Tragehimmel“. Halt wird an verschiedenen mit Blumen verzierten Stationen gemacht und die Kirchen mit einem schönen Blumenteppich ausstaffiert, so auch in der prächtigen Aldersbacher Pfarrkirche. Und der konnte sich sehen lassen – mit 2,5 x 10 Meter erreichte er alljährlich eine stattliche Größe. Seit Pfarrer Hauer entwarf Gundi Höppler eine Damenschneidermeisterin und Handarbeitslehrerin die Motive und Vorlagen. Unterstützt von ihrer Schwester Fini und vielen Helfern wurde der Teppich letztendlich mit Blumen gesteckt. Dieser Brauch fand im Jahre 2005 sein vorläufiges Ende, weil die Schwestern Höppler altersbedingt nicht mehr in der Lage waren, sich weiter um den Blumenteppich zu kümmern. Die gelernte Schnitttechnikerin Angelika Pauli, die immer wieder Kontakt mit Gundi Höppler hatte und sich für die Thematik zu interessieren begann, setzte den Brauch schließlich zusammen mit Christl Knödl, Evi Wagener und Mesnerin Christine Feyrer fort. Und so gibt es seit dem Jahre 2010 in Aldersbach wieder einen Blumenteppich. Seit der Schließung der Pfarrkirche im Jahre 2018 fällt der Blumenteppich naturgemäß kleiner aus, da die Portenkirche in der man bis zum Abschluss der Renovierungsarbeiten die Gottesdienste abhält, nicht so viel Platz bietet. Frau Pauli entwirft und zeichnet hierfür entweder neue Vorlagen oder verwendet alte Motive, die sie einem umfangreichen Ordner entnimmt, den sie von den Schwestern Höppler übernommen hat. Am Dienstag vor Fronleichnam geht es dann los. Es gilt die Blumen zu besorgen, die man für den Teppich braucht. Da es sich bei Fronleichnam um einen sogenannten beweglichen Feiertag handelt, der entweder früh im Mai oder wie heuer auch erst im Juni stattfinden kann, ist das Blumenangebot unterschiedlich. Findet das Fest im Mai statt, sind es Rhododendron und der Schneeball, die gerne genommen werden. Später im Jahr, wenn diese Pflanzen bereits verblüht sind, sind es Pfingstrosen, Tagetes oder Kornblumen, die man alle von privaten Spendern erhält. Im Aldersbacher Kräutergarten werden die Margariten gezupft, die die Gemeindeverwaltung extra für diesen Anlass stehen lässt und die für die Einfassung der Motive benötigt werden. Am Mittwoch früh machen sich die fleißigen Damen an die Ausgestaltung des Blumenteppichs. Wenn die Arbeit am späten Nachmittag dann endlich vollendet ist und das Kunstwerk letztmalig kritisch begutachtet wird und den prüfenden Blicken standhält, belohnen sich die Damen, wie jedes Jahr, mit einem Plausch bei ausreichend Kaffee. Und dann werden schon die Pläne für das nächste Projekt geschmiedet – dem Schmücken der Erntekrone. 

Stephanus-Plakette für Tante Evi

Aldersbach.

Jedes Jahr am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem Tag des heiligen Stephanus, wird die Stephanus-Plakette an verdiente Frauen und Männer der Diözese Passau verliehen. Es ist die höchste Auszeichnung, die Bischof Dr. Stefan Oster an Laien in der Kirche vergeben kann, die sich wie der hl. Stephanus für andere Menschen und besonders für die Belange der Kirche einsetzen. In diesem Jahr gab es in der ganzen Diözese 38 Ernennungen. Eine der Geehrten ist Evi Wagener, die in der Pfarrgemeinde Aldersbach für ihre  langjährigen Verdienste damit ausgezeichnet wurde.
Frau Wagener, die von allen im Dorf liebevoll „Tante Evi“ genannt wird, war nach Abschluss ihrer Ausbildung zur Erzieherin für zwei Jahre an einer Blindenschule in München beschäftigt, bevor sie im Jahre 1977 ihren Dienst im Kindergarten St. Maria in Aldersbach antrat, dem sie sogleich und das bis Eintritt in ihren Ruhestand im Jahre 2017 als Leiterin vorstand. Darüber hinaus ist sie im Ortscaritasverein nicht nur als Sammlerin, sondern bis heute im Vorstand tätig. Sie engagierte sich im Pfarrgemeinderat und jahrelang in der Bücherei, fungiert noch heute als Lektorin sowie als Kommunionhelferin und ist seit den späten Sechzigerjahren Mitglied des örtlichen Kirchenchors.
Für das Asamcafé, das von ehrenamtlich wirkenden Damen betrieben wird, um jeden erwirtschafteten Cent der Renovierung der Pfarrkirche zukommen zu lassen, bäckt die rührige 67-jährige Aldersbacherin entweder ihre sagenhafte Schwarzwälder Kirschtorte oder steht selbst im Café, um das Café-Team zu unterstützen. Und auch bei den Freunden der Asamkirche ist sie aktiv. Also immer, wenn IHRE Pfarrei helfende Hände benötigt, Evi Wagener ist zur Stelle und das ohne viel Aufhebens um ihre eigene Person.
Für die ihr eigene Bescheidenheit spricht deshalb auch ihre Reaktion, als sie von der Ernennung erfuhr. „Ich, warum ich? Ich habe doch nichts Großartiges gemacht.“
Sichtlich gefreut hat sie sich dann aber doch, als ihr Pfarrer Sebastian Wild im Beisein der Vorsitzenden des Dekanatsrates Vilshofen, Alexandra Fischerauer und Kirchenpfleger Thomas Knödl im Rahmen des Gottesdienstes am 2. Weihnachtsfeiertag feierlich die Plakette überreichte. Die anwesenden Kirchgänger zollten Frau Wagener mit Standing Ovations ihren Respekt für diese Leistung. Schön wär’s, wenn jeder so “wenig” für die Pfarrei täte.

Ihr großer Moment


Sechs Feiern im Pfarrverband Aldersbach – Gemeinsame Dankandacht



Aufgeregtes Treiben herrschte die letzten Wochen im Pfarrverband Aldersbach, denn 61 Mädchen und Buben durften zum ersten Mal an den Tisch des Herrn treten. Nach Wochen der Vorbereitung durch Gemeindereferentin Birgit Stuiber, tatkräftig unterstützt durch viele freiwillige Helfer aus den Pfarreien, war er plötzlich da, der große Moment. Da wird noch mal die Albe zurechtgerückt, am Haarschmuck der Mädchen gezupft und ein Foto gemacht, bevor es ins Gotteshaus geht. Dabei durften die Kinder nach zwei Jahren der Corona Pandemie zum ersten Mal wieder gemeinsam mit Pfarrer Sebastian Wild in das Gotteshaus einziehen, begleitet von all ihren Verwandten, von den sie wollten, dass sie sie begleiten, da die Anzahl der Gottesdienstbesucher nunmehr keinen Beschränkungen unterliegt. 

Den Anfang machte die Pfarrei Beutelsbach, gefolgt von den Pfarreien Uttigkofen, Aldersbach, Walchsing, Pörndorf und Aidenbach. Die Pfarrei Pörndorf feierte dieses Jahr wieder eine Erstkommunion, nachdem sie sich letztes Jahr dazu entschlossen hatte, diese zu verschieben, in der Hoffnung, dass Corona diesem Tag dann nicht seinen Stempel aufdrücken wird. Pfarrer Sebastian Wild, der die Gottesdienste jeweils feierlich gestaltete, führte in seiner Predigt aus, dass die Kommunionkinder die zurückliegenden Wochen sehr viel über das Leben Jesus, seine Botschaft, seine letzten Lebenstage und Auferstehung gehört hätten.

Jesus komme jeden Sonntag neu auf die Welt und weile in der Eucharistie unter uns. Deshalb solle der heutige Besuch des Gottesdienstes und der erstmalige Empfang der Kommunion kein einmaliges Erlebnis bleiben, sondern Jesus ständiger Wegbegleiter werden. Erst durch die Mitfeier des Gottesdienstes könne man die Anwesenheit Jesus zu spüren bekommen und die Erstkommunion sei dabei der Auftakt für eine vertiefte Freundschaft mit Jesus. Nachdem die Kinder gemeinsam den Taufspruch aufgesagt und das Vater Unser, um den Altar stehend, gebetet hatten, empfingen sie zum ersten Mal die heilige Kommunion. Dann trat jedes Kind einzeln vor und entzündete seine Kommunionkerze, bevor nach dem Schlusssegen ein aufregender Tag seinen Abschluss fand. Am letzten Sonntag im Mai trafen alle Kommunionkinder ein letztes Mal aufeinander. Das Familiengottesdienstteam des Pfarrverbandes Aldersbach hatte für sie eine Dankandacht im Rahmen einer Maiandacht in Aidenbach gestaltet.