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Reno­vierung

Die Asamkirche hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gelitten, da sie wegen der komplizierten Eigentumsverhältnisse und Kostenteilungen zwischen Staat und Kirche kaum renoviert werden konnte. Im Lauf der Zeit haben sich die Schäden durch Feuchtigkeit aus dem Erdboden, durch die Schwingung der alten Glocken und weitere widrige Einflüsse immer mehr gezeigt, sodass eine Sanierung unumgänglich wurde. Im Vorfeld der Landesausstellung „Bier in Bayern 2016“ konnten sich alle Projektbeteiligten endlich auf ein Sanierungskonzept einigen, wobei in einem 1. Schritt die Außenfassade und das Dach renoviert wurden. Der Innenraum musste noch ein wenig warten und wurde derweil durch ein Netz über die gesamte Breite des Hauptschiffes gesichert, da sich große Teile des Stuckes zu lösen drohten. Mittlerweile ist die aufwendige Sicherung der historischen Substanz auf einem guten Weg und die Projektbeteiligten sind zuversichtlich, die Kirche ab dem Jahr 2025 wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen und für die Öffentlichkeit zugänglich machen zu können. Bilder vom aktuellen Fortschritt finden Sie in der entsprechenden Rubrik der Homepage. Um die alte Pracht im Innenraum wiederherzustellen, müssen die Diözese Passau, die Pfarrei Aldersbach und der Freistaat Bayern allerdings etwa 10 Millionen Euro investieren und die Kirche mindestens bis Ende 2024 komplett schließen. Von diesen 10 Millionen muss die Pfarrei Aldersbach etwa 2 Millionen selber tragen. Bei einer Einwohnerzahl von 1600 Seelen keine leichte Aufgabe. Deshalb möchten wir sie an dieser Stelle bitten, in unserem Patenshop vorbei zu schauen und durch eine kleine oder größere Spende die Sanierung der Kirche wohlwollend zu unterstützen.

Vorzustand

Alte Gemäuer haben ihre Tücken und meist ein Problem mit Feuchtigkeit. Auch die Asamkirche bildet hier keine Ausnahme. Mangels entsprechendem Unterbau zieht die Kirche (wie alle Bauten aus dieser Zeit) Wasser aus der Umgebung, das durch den sogenannten Kapillareffekt im Mauerwerk mehrere Meter nach oben steigt und Schäden an der Wand und den damit verbundenen Holzeinbauten verursacht. Die Putzschicht im Sockel war deshalb seit der letzten Renovierung von Jahr zu Jahr in einem schlechteren Zustand.

Dazu kamen in Aldersbach Schäden am Stuck. Schwingungen des Glockenturmes übertrugen sich auf Gewölbe und Mauerwerk und verursachten im Lauf der Zeit massive Risse und herunterfallende Stuckelemente, sodass noch vor der Landesausstellung zum Schutz der Besucher ein Fangnetz eingezogen werden musste. Elektrische Anlagen waren nicht mehr auf dem Stand der Technik, sodass eine Renovierung immer dringender wurde. Zum Glück konnten sich das staatliche Bauamt, das Diözesanbauamt und die Pfarrei als gleichberechtigte Teileigentümer der Kirche auf ein Sanierungskonzept verständigen, das schon vor mehr als 10 Jahren seinen Anfang nahm:

Außen­renovierung

2016 machte die Landesausstellung „Bier in Bayern“ in den Räumen des ehemaligen Klosters Station. Im Vorfeld der Ausstellung wurde das gesamte Klosterareal in Aldersbach mithilfe der Städtebauförderung auf Vordermann gebracht. Im Zuge der Sanierung des Umfeldes wurde in Kooperation mit dem staatlichen Bauamt Passau und der Diözese Passau auch die Außenfassade und das Dach der Asamkirche einer Generalsanierung unterzogen. Die Kirche erhielt einen neuen Dachstuhl und neue Schindeln, wurde in der barocken Originalfarbgebung neu getüncht und die Eingangstüren, Fußböden und Bänke wurden denkmalgerecht saniert.

Turmhelm

Eine bemerkenswerte Besonderheit hierbei war die Sanierung der Holzkonstruktion des Turmhelmes. Aufgrund des großen Aufwandes und der beengten Platzverhältnisse wurde er nicht vor Ort saniert, sondern mit einem Kran in 2 Teilen abgehoben und am Boden bearbeitet. Bevor er wieder aufgesetzt wurde, wurde auch ein neuer Glockenstuhl mit 6 neuen Glocken der Firma Perner in Passau in den Turm eingebracht.

  • Ausstellung der Glocken der Asamkirche in Aldersbach beim Kindergarten Sankt Maria Aldersbach Ausstellung der Glocken der Asamkirche in Aldersbach beim Kindergarten Sankt Maria Aldersbach

Glockenweihe

Die alten Glocken der Asamkirche wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gegossen. Der “Bochumer Verein”, damals der führende Hersteller von Gussstahlglocken, fertigte im Jahr 1946 aus Gussstahl 6 Glocken, die am Hl. Abend 1946 zum ersten Mal vom Aldersbacher Kirchturm erklangen.

Leider zeigte sich im Lauf der Jahre, dass die Gussstahlglocken durch ihr Gewicht (9548 kg) keinen guten Einfluss auf die Bausubstanz hatten. Die Schwingungen der Kirchenglocken bewirkten immer größer werdende Risse im Mauerwerk des Hauptschiffes. Als sich erste Stuckelemente zu lösen begannen, wurden die Glocken im Jahr 2014 zunächst stillgelegt und dann aus dem Turm gehoben, um weitere Schäden zu verhindern. Im Jahr 2015 wurden bei der Glockengießerei Perner in Passau 6 neue Glocken aus Bronze in Auftrag gegeben, die nach der Weihe durch Bischof Stefan Oster SDB im frisch sanierten Turm in einem neuen Glockenstuhl montiert wurden, der die Schwingungen nicht mehr auf das Mauerwerk überträgt. Die neuen Glocken tragen die Motive und Namen “Mariä Himmelfahrt”, “Auferstehung Christi”, “St. Bernhard”, “St. Cäcilia”, “Hl. Engel” und “Maria Hilfe der Christen”. Die alten Gussstahlglocken sind auf der Nordseite der Kirche (in der Nähe des heutigen Kindergartens) ausgestellt und können dort besichtigt werden.

Dieses Geläute war 1946 das größte elektrische Kirchengeläute in Bayern. Die Marienglocke (die größte Glocke mit einem Gewicht von ca. 3320 kg) gehörte gar zu den 10 größten Glocken, die damals auf dem Gebiet des Bistums Passau verwendet wurden. Die kleinste Glocke des alten Geläutes befindet sich heute als Leihgabe im Museum des Hauses der bayerischen Geschichte in Regensburg und kann dort als Zeugnis der Glockenfertigung aus Gussstahl bewundert werden.

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Innen­renovierung

Nach Ende der Ausstellung in Aldersbach begannen die Vorbereitungen für die Innensanierung. Erste Gegenstände wurden ausgebaut und eingelagert. Im Oktober 2018 wurden schließlich die Pforten für Besucher und auch für Gottesdienste geschlossen. Seitdem ist die Kirche ganz Baustelle und wird vom Fussboden bis zur Decke gereinigt und instandgesetzt. Erste Maßnahme war die Bekämpfung des Holzwurmes. Es folgte nach dem Abbau beider Orgeln die komplette Einrüstung zur Erneuerung der Elektrik und der Säuberung bzw. Ergänzung von Stuck und Deckengemälden. Die Arbeiten sind gut fortgeschritten und im März 2022 konnte das Bergfest gefeiert werden. Die Hälfte der Bauzeit ist erreicht und der Chor erstrahlt bereits wieder in neuem Glanz. Im August folgten Hochaltar und Hochaltargemälde.