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Fronleichnam 2025

Der Himmel unterwegs

Erstmals wieder Fronleichnam in der Klosterkirche

Aldersbach. „Was feiert ihr eigentlich an Fronleichnam?“ Die Frage bekommen Katholiken oft zu hören und die meisten Fragenden denken dabei an etwas wie Tod und Leiche. Mit der Leiche Jesu hat das Fest aber nichts zu tun, sondern die Gläubigen feiern die Einsetzung der Eucharistie, also der Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu. Dabei trägt ein Geistlicher den Leib Christi in Form der gewandelten Hostie, die sich in einer Monstranz befindet durch Straßen oder Felder, überdacht von einem Stoffbaldachin, dem sogenannten „Tragehimmel“. Halt wird an verschiedenen mit Blumen verzierten Stationen gemacht und die Kirchen mit einem Blumenteppich ausstaffiert. So auch dieses Jahr erstmals wieder in der Aldersbacher Kirche.   Vor über dreißig Jahren, in der Zeit von Pfarrer Hauer,  entwarf Gundi Höppler eine Damenschneidermeisterin und Handarbeitslehrerin die Motive und Vorlagen. Unterstützt von ihrer Schwester Fini und vielen Helfern wurde der Teppich letztendlich mit Blumen gelegt. Dieser Brauch fand im Jahre 2005 sein vorläufiges Ende, weil die Schwestern Höppler altersbedingt nicht mehr in der Lage waren sich weiter um den Blumenteppich zu kümmern. Die gelernte Schnitttechnikerin Angelika Pauli, die  immer wieder Kontakt mit Gundi Höppler hatte und sich für die Thematik zu interessieren begann, setzte den Brauch schließlich zusammen mit Christl Knödl, Evi Wagener und Mesnerin Christine Feyrer fort. Und so gibt es seit dem Jahre 2010 in Aldersbach wieder einen Blumenteppich. Seit der Schließung der Pfarrkirche im Jahre 2018 fiel der Blumenteppich naturgemäß kleiner aus, da die Portenkirche in der man bis zum Abschluss der Renovierungsarbeiten die Gottesdienste abhielt, nicht so viel Platz bot. Dieses Jahr war es allerdings anders. Nach Abschluss der aufwändigen sechsjährigen Renovierungsarbeiten konnte erstmals wieder ein Blumenteppich in der Asamkirche gelegt werden. Und der konnte sich durchaus sehen lassen. Mit stattlichen 2 m Breite und 10 m Länge füllte er den vorderen Teil des Kirchenganges. Bei diesen Dimensionen brauchte es aber mehr helfende Hände, damit der Teppich auch rechtzeitig zum Gottesdienst fertig war. Deshalb waren die Initiatorinnen für die Unterstützung durch Gerlinde Sigl, Maria Häring und Ute Mauritz-Sporrer sehr darkbar. Obwohl das Blumenangebot im Juni nicht mehr so reichlich ist, gelang es den fleißigen Damen drei wunderschöne Motive zu gestalten. Ein Anker als Symbol für Hoffnung und Zuversicht, die heilige Pforte und letztendlich ein flammendes Herz aus roten Rosenblüten wurden im Teppich eingearbeitet. Am Mittwochvormittag machten sie sich an die Ausgestaltung des  Blumenteppichs, bevor ihr Werk am  Nachmittag, nach getaner Arbeit, nochmals letztmalig kritisch begutachtet  und für gut befunden wurde.

Text: Brigitte Mörtlbauer-Ruhland

Fotos: Angelika Pauli

Christl Knödl (v.), Evi Wagener (l.) und Maria Häring (knieend) vertieft bei der Arbeit.